
White Silence is Violence
Wir reden uns gerne ein, dass wir in aufgeklärten Zeiten leben, in denen Menschen grundsätzlich die gleichen Chancen haben. Das stimmt natürlich nicht. Noch immer werden Menschen, auch hier in Europa und anderen westlichen Ländern, strukturell diskriminiert, benachteiligt und bedroht.
Das ist kein Zustand, den wir als Gesellschaft länger hinnehmen dürfen. Denn Rassismus tötet. Und das jeden Tag. Der brutale Mord an George Floyd durch einen Polizisten in Minnesota letzte Woche war nur die Spitze des Eisbergs an Rassismus und Diskriminierung denen nicht-weiße Menschen oder PoC (People of Color) seit Jahrhunderten ausgesetzt sind.
Das muss ein Ende haben. Deshalb hier ein wenig Lektüre über die diskriminierenden und rassistischen Strukturen, die so tief in unserer Gesellschaft verankert sind, dass es manchmal schwer ist, sie zu erkennen.
Bücher über strukturellen Rassismus, Diskriminierung und Fremdenhass
Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen: aber wissen sollten
Autorin | Alice Hasters
Alice Hasters Buch ist der perfekte Einstieg in die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Vorurteilen. Sie beschreibt eindrucksvoll, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. In einprägsamen Beispielen erklärt sie geduldig, dass Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft ist, sondern sich auch in vermeintlich harmlosen Fragen wie „Darf ich mal deine Haare anfassen?“ oder „Kannst du Sonnenbrand bekommen?“ äußert.
Rezension | “Alice Hasters Text ist keine Betroffenheitsliteratur. Ihre große Stärke ist es, die persönlichen Erlebnisse vor dem großen historischen Hintergrund zu analysieren und einzuordnen.” – Link Christopher Claas, NDR Info
Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche
Autorin | Reni Eddo-Lodge
Was 2014 als Blogpost begann, ist mittlerweile ein mit dem British Book Award ausgezeichneter Sunday Times Bestseller. Die Journalistin Reni Eddo-Lodge beschreibt darin eindrücklich, dass Rassismus kein Problem der extremen Rechten ist, sondern sich subtile, aber deshalb nicht weniger rassistische Vorurteile bis in die Mitte der Gesellschaft ziehen.
Rezension | ““Warum ich nicht länger…” ist ein kontrollierter Wutausbruch aus intellektuellen Schärfe und einer oft schwer auszuhaltenden Unmittelbarkeit. Es fällt schwer, es zur Seite zu legen.” –
Bastian Bütter, bodo. Das Straßenmagazin, Ausgabe 06/2019
Deutschland Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassismus
Autorin | Noah Sow
Noah Sow ist eine der bekanntesten deutschen Bürgerrechtlerinnen. Ihr Buch Deutschland Schwarz Weiß ist bereits 2008 erschienen und wurde zum Standard in der Diskussion und Lehre über strukturellen Rassismus hier in Deutschland.
Das Buch ist ein Must-Read für alle, die meinen, Rassismus sei doch “in den USA viel schlimmer als hier”.
Rezension | “Humorvoll lässt uns Noah Sow eigenen Vorstellungen begegnen, die wir bisher nie hinterfragt haben, und gibt Anregungen, wie wir eingefahrene Denkmuster aufbrechen können. Denn um Rassismus bekämpfen zu können, müssen wir ihn erst verstehen.” – Emotion
How To Be an Antiracist
Autor | Ibram X. Kendi
Ibram X. Kendi ist US-Amerikanischer Autor und Rassismusforscher. Sein Buch How To Be an Antiracist erklärt, warum man zu Rassismus keine neutrale Position haben darf und gibt gleichzeitig eine Anleitung, wie man stattdessen ganz aktiv antirassistisch handelt.
Wissenswert | Aktuell nur auf Englisch oder digital verfügbar, die deutsche Printausgabe erscheint im September 2020.
Rezension |“Könnte kaum relevanter sein … Fühlt sich an wie ein Lichtschalter, der angeknipst wird.” – Owen Jones
Eure Heimat ist unser Albtraum
Autor*innen | Sasha Marianna Salzmann, Sharon Dodua Otoo, Max Czollek, Mithu Sanyal, Margarete Stokowski, Olga Grjasnowa, Reyhan Şahin, Deniz Utlu, Simone Dede Ayivi, Enrico Ippolito, Nadia Shehadeh, Vina Yun, Hengameh Yaghoobifarah (Hrsg.), Fatma Aydemir (Hrsg.).
Dieses Buch erschien pünktlich zum einjährigen Bestehen des sogenannten Heimatministeriums. 14 deutschsprachige Autor*innen geben darin einen Einblick in ihren von Rassismus und Antisemitismus durchzogenen Alltag und halten unserer scheinbar aufgeklärten Gesellschaft schonungslos den Spiegel vor.
Rezension | “Horizonterweiternd für Alle ist die kritische Auseinandersetzung mit den gerade zurzeit wieder allgegenwärtigen Konzepten von Heimat und Integration – die eben keineswegs alternativlos sind. Ein kluges und deutliches Buch zur rechten Zeit.” – Rita Vock, Deutschlandfunk
The Hate U Give
Autorin | Angie Thomas
Die 16-jährige Starr kommt aus einem Armutsviertel und besucht eine Privatschule, auf die fast nur Weiße gehen. Eines Tages wird ihr unbewaffneter, bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen. Ihr Leben gerät völlig aus den Fugen.
Der Roman schaffte es auf Anhieb auf Platz 1 der New York Times-Bestsellerliste, wurde 2018 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und verfilmt.
Perfekt für | Jugendliche und Alle, die lieber Romane lesen.
Rosa Parks: Little People, Big Dreams.
Autorin | Lisbeth Kaiser, Marta Antelo (Illustration), Svenja Becker (Übersetzung)
Die Bürgerrechtsaktivistin Rosa Parks wuchs in Alabama (USA) auf, als dort noch Rassentrennung herrschte. Als sie sich weigerte, ihren Sitzplatz im Bus an einen weißen Mann abzugeben, führte das zum Busboykott von Montgomery und schließlich zur Abschaffung der Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Kinderbuchserie Little People, Big Dreams erzählt die beeindruckenden Lebensgeschichten großartiger Menschen, die die Welt veränderten. Alternativ zum Thema Rassismus auch Martin Luther King .
Perfekt für | 0-12 Jährige
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